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Steigende Nachfrage: Hamburger U-Bahnen im 150-Sekunden-Takt

U-Bahnen im 150-Sekunden-Takt, keine Kurzzüge mehr und Riesenbusse: Hamburg will den Öffentlichen Nahverkehr im HVV ab Dezember so kräftig ausweiten wie seit vielen Jahren nicht mehr. Grund sind steigende Fahrgastzahlen.
Christian Hinkelmann
Junge Menschen steigen in U-Bahn an der Kellinghusenstraße in Hamburg
Junge Menschen steigen in U-Bahn an der Kellinghusenstraße in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Hamburg reagiert auf die seit Jahren stark steigenden Fahrgastzahlen im Öffentlichen Nahverkehr mit einer großen Angebotsoffensive: Ab Dezember sollen deutlich mehr und größere Züge und Busse im HVV fahren.

Das hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gestern auf einer Landespressekonferenz angekündigt. Die Fahrplanverbesserungen sind so zahlreich wie seit vielen Jahren nicht mehr.

S3 soll künftig im 150-Sekunden-Takt fahren

Unter anderen soll die U-Bahnlinie U3 künftig morgens im Berufsverkehr alle 200 Sekunden, bzw. alle 3,3 Minuten fahren. Zwischen Barmbek, Mundsburg und der Innenstadt ist sogar ein 150-Sekunden Takt geplant. Auf der U1 soll auf dem Innenstadtabschnitt zwischen Ohlsdorf und Farmsen morgens im Berufsverkehr ebenfalls alle 200 Sekunden ein Zug fahren.

In der Realität fahren die U-Bahnen bei Bedarf teils heute schon in so einem dichten Takt – neu ist nun, dass diese Verstärkerzüge nun in den regulären Fahrplan übernommen werden und damit immer fahren.

Keine Kurzzüge mehr bei U- und S-Bahn

Außerdem sollen ab Dezember im ganzen Hamburger U-Bahn-Netz keine Kurzzüge mehr eingesetzt werden. Künftig werden auf der U1, U2 und U3 tagsüber und abends Vollzüge eingesetzt. Auf der U4 werden ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 mindestens 80-Meter-Züge fahren. Heute sind dort oft noch 60-Meter-Züge unterwegs.

Auch bei der Hamburger S-Bahn gibt e…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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49 Antworten auf „Steigende Nachfrage: Hamburger U-Bahnen im 150-Sekunden-Takt“

Mich würde interessieren was jetzt mit der schnelleren Taktung ist. Bis jetzt fahren die U-Bahnen nicht öfter als in der Vergangenheit.

Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass dieser Buswahnsinn die Lösung für die Probleme wie Unpünktlichkeit und hohen Fahrgastzahlen ist. Dieser Buswahnsinn ist total behindert. Als Fahrgast bei HVV hüpft man in dieser Stadt echt von einem vollen Bus in den nächsten vollen Bus, der nur im Stau steht und so gut wie nie pünktlich ist. Hättet Ihr damals die Straßenbahn nicht abgeschafft, hätte man bestimmt die Fahrgastzahlen bewältigen können. Gleichzeitig verpestet Ihr die Luft mit den tausend Bussen. Dieser Buswahnsinn ist mehr als nervig und Bequem und entspannt mit der Bahn fahren ist auch totaler Quatsch. Es geht jedes mal darum ob die S Bahn überhaupt pünktlich fährt und rechtzeitig im HBF ankommt, da die ja unbedingt ein Sternsystem bauen wollten. Bei diesen vollen Zügen und Buswahnsinn fahr ich lieber mit Auto und hab meine Ruhe im Stau. 🙂 Der Versuch von HVV und VHH oder wie die alle heißen, das in Griff zu bekommen, wird so nicht funktionieren. Alleine die Anbindung nach Lurup in den Westen usw. ist grotten schlecht. Da helfen längere Busse auch nicht weiter. Ihr braucht euch nicht zu wundern, wenn es immer mehr Autos werden!

Ich bleibe skeptisch. Unterbrechung der S3/S31 zwischen Harburg und Hbf, Reduzierung der Metronomzüge wegen Gleisbauarbeiten, überfüllte Saunazüge der S3/S31, der seit Jahren hoffnungslos überfüllte und heruntergekommene Hauptbahnhof – der HVV schafft es nicht einmal, die vielen aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Nur die Tariferhöhungen sind verlässlich. Ich kann niemandem im Süden Hamburgs dazu raten, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen.

Dietmar Kramesch:
Wegen der Vielfalt und Meinungsfreiheit sollte jeder Kommentar veröffentlich werden , sonst kann der „Hausherr“ jede abweichenden Kommentar unterdrücken, könnte dann auch gleich die Kommentarfunktion einstellen und schon hat man eine Hochglanzbroschüre.
Der .nahverkehrhamburg.de lebt ja auch von diesen Kommentaren, wenn Leserbriefe verhindert werden erinnert mich das immer an Diktaturen und eine „Meinung aufdrücken“, wie sie schreiben, kann ich mit einen Kommentar ( oder auch nicht den ganzen Artikel) einem anderen Leser auch nicht.
Also für mich ist das ganz klar Unterdrückung der Meinungsfreiheit. Der „Hausherr“ hat so glaube ich auch das Recht einen Kommentar nicht zu veröffentlichen und wird sein „Recht“ auch schon vollzogen haben.

Kurz zur Aufklärung: So lange User-Kommentare hier keine strafrechtlich relevanten Inhalte beinhalten, bzw. nicht gegen geltendes Recht verstoßen und inhaltlich nicht völlig am Thema vorbei sind (z.B. Spam), wird hier jeder Kommentar – im Sinne einer offenen Diskussion, der Transparenz und der Meinungsfreiheit – freigeschaltet und veröffentlicht.

Da alle Kommentare von mir vor Freischaltung auf die oben genannten Punkte hin geprüft werden, kann die Veröffentlichung gelegentlich mal etwas dauern (gerade jetzt in der Urlaubszeit).
Wer hier befürchtet, dass hier Kommentare bewusst unterdrückt werden, meldet sich zur Klärung bitte per Mail unter info@nahverkehrhamburg.de Danke.

Christian Hinkelmann
Danke für die Info.
Habe mich schon gewundert warum die Veröffentlichungen so lange gedauert haben, deswegen auch schon mehrmals versucht sie zu veröffentlichen weil ich dachte etwas falsch zu machen, da das alles recht neu für mich ist, habe ich bei der Eingliederung meiner Kommentare mich auch manchmal verhaspelt.

Ich bin mir sicher, dass auch dieser Kommentar nicht veröffentlicht wird, trotzdem versuche ich es nochmals.

Man kann wirklich neidisch werden, wenn man sieht, dass alle anderen wieder Verbesserungen bekommen werden, auch die, die schon eine super Anbindung haben, aber der Bezirk Wandsbek wieder fast leer ausgeht. Das die katastrophale Situation auf der RB81 einfach nicht thematisiert wird, dass sich niemand für unsere Probleme interessiert, ist man ja schon gewohnt. Mich würde wirklich interessieren, wie sich die ÖPNV-Nutzung auf dem Korridor Wandsbek-Tonndorf-Rahlstedt in den letzten Jahren entwickelt hat. Vermutlich entgegengesetzt zur Gesamtentwicklung in Hamburg.
Und an die S4 glaube ich schon lange nicht mehr. Die wird am KNF scheitern.

Man kann wirklich nur noch frustriert und gehässig sein und sagen: „Wandsbeker, fahrt Auto! Damit auch die Busse so richtig im Stau stecken bleiben.“

Meine Meinung zum Veröffentlichen von Kommentaren auf Websiten (betrifft nicht ihren Kommentar direkt sondern generell):

Ich bin der Überzeugung es gibt (oder sollte geben) eine Art Hausrecht auf der Website von einem Websitenbetreiber. Wenn dieser Betreiber der Auffassung ist, so etwas gehört hier nicht hin und ich mache nun gebrauch von meinem Hausrecht, so muss er ein Kommentar nicht dulden oder veröffentlichen.
Das Internet ist jedem zugänglich genau so wie der Supermarkt oder ein Restaurant. Wenn jetzt aber jemand im Supermarkt den Kunden seine (politische) Meinung aufdrücken will, kann der Eigentümer gebrauch von seinem Hausrecht machen und dieser Person einen Verweis aussprechen. Dies ist dann noch lange keine Zensur oder Unterdrückung der Meinungsfreiheit.
Und auch wenn dieser Kommentar Thematisch nicht zur Website passt, so kann er auch für immer unveröffentlicht bleiben. Es redet ja auch keiner im Restaurant frei davon wie gut seine neue Toilettenspülung funktioniert. Es gehört schlichtweg nicht dorthin, genauso wieder dieser Kommentar möglicherweise 😉

Danke für diese ausführliche Zusammenfassung! Herr Lokstedter, übernehmen Sie! Sie können doch sicher darlegen, dass diese Zustände insbesondere nichts mit dem Verzicht auf eine „Rumpelbahn“ zu tun haben, oder?

Der Einwand, alle (außer man selbst) seien unprofessionell und Großprojekte würden immer teurer und später fertig, ist in Hamburg eigentlich recht albern. Die jüngste U4-Verlängerung blieb im Zeitrahmen und wurde am Ende sogar etwas günstiger als geplant. Aber sowas steht halt im Regionalblatt auf Seite 17 statt bundesweite Schlagzeilen zu erzeugen. Ist ja wie beim Fußball, wenn die 80 Mio. Bundestrainer im Land wieder alles am besten (anschließend) gewusst haben wollen. Ich könnte auch zahlreiche weitere Beispiele nennen, ob im Autobahnbau, Hochschulgebäuden, Hafenterminals etc., aber das bringt wohl auch nichts. Dass die Busspuren des 5ers überflüssig werden und man sie abschaffen will, ist auch ein echt drolliges Argument, um gegen die U5 zu wettern. ^^

Aber eins kann man gewiss sagen: natürlich profitieren auch Autofahrer davon, wenn zigtausende Bürger ein hochattraktives Verkehrsangebot neu erhalten und sie ihr Auto stehen lassen, da sie bequemer, günstiger und schneller mit der U5 fahren. Das ist ja eigentlich Sinn der Sache…

Die U5 ist in Wahrheit ein Autobeschleunigungsprogramm, denn nach Ihrer Fertigstellung (pünktlich natürlich, bei den professsionellen Verkehrsplanern hier in Hamburg ist das garantiert) kann und wird man schließlich die dann überflüssigen Busspuren auf der allseits beliebten und hoch begehrten M5 für den MIV freigeben.

Oder man wird den Platz dafür nutzen, die Gehwege wieder zu verbreitern und wieder Bäume anzupflanzen. Jede optische Verbesserung dieser Verkehrsschneise ist zu begrüßen.

Der Lokstedter hat nicht recht! Seine Argumente sind aus der Steinzeit der Verkehrspolitik. Das die Stadt(Straßen-)bahn überall eine Zukunft hat, nur in Hamburg nicht hat nichts mit „Tod Straßenbahn“ zu tun, sondern entlarvend beim Lokstedt mit „Einschränkung für alle anderen(?) Verkehrsteilnehmer“. Hier meint der Lokstedter natürlich den privaten Autoverkehr. Für Fußbänder und Radfahrer hätte die Tram nur Vorteile. Vielleicht guckt der Lokstedter mal über seinen Stadtteil hinaus, dann sieht er wie vernünftiger Nahverkehr mit U-Bahn, S-Bahn, Bus und eben Tram funktioniert, Übrigens wird er in seinem Lokstedt mit der U5 bestimmt auch nicht froh werden, (wenn wir dies überhaupt erleben) denn eben weil die Hamburger Verkehrspolitik keine Einschränkungen im Individualverkehr will, gibt es bei der U 5 sehr wenige Haltestellen. In Bramfeld nur eine (bisher 5 Bus-Haltestellen, in Steilshop nur eine (bisher 6 Bus-Haltestellen) und wenn die U 5 vom Siemersplatz bis Hagenbeck fahren sollte, ist dazwischen auch keine Haltestelle geplant. In Lokstedt ist man ja gut zu Fuß! Also: Bitte sachlich bleiben und keine Fake-News hinsichtlich „Straßenbah = Tod“!!

😀

Sachliche Argumente gegen diesen Extremismus hatten wir auch schon oft genug durchgekaut und mein Bedarf, sie alle zu wiederholen, ist gering. Ich finde es aber schön, dass ich als überwiegender ÖPNV- und Radnutzer, der seit über zehn Jahren autofrei lebt, wieder in eine Schublade gepackt werde, weil man einfach seinem Gegenüber Argumente unterstellt, die zwar nie geäußert wurden, aber die man gerade so widerlegen kann/möchte. Das ist ziemlich unbedarft. Und gegen eine U5 am Siemersplatz habe ich nichts; da steige ich auch in der Regel in den 5er. Ätschibätsch.

Übrigens sind’s Fake News, dass die Straßenbahn „überall“ Zukunft hat. Das ist nur ein Pseudoargument von fortschrittsfeindlichen Gesellen ohne Inhalt, aber auch zigfach widerlegt. Was will man damit auch suggerieren? Weil’s angeblich „alle“ („einige“ wäre korrekt) haben, muss man es ohne Bedarfsanalyse auch haben? Herje, glaubt denn wirklich irgendwer, eine Machbarkeitsstudie für ein solches Großprojekt läuft so ab?

Und eine U-Bahn ist doch kein Bus, der alle paar Meter hält, sondern im Hauptlauf die Personen über eine größere Distanz befördern soll — und ja, möglichst ohne Schulkinder und Senioren zu überfahren. „Wenige Haltestellen“ wegen „Einschränkungen im Individualverkehr“, das wird ja immer drolliger hier. Die ICE-Strecke nach Berlin ist wohl auch nur dazu da, dass ein Moorburger nicht mit dem Pkw nach Heimfeld fährt.

Ihre Einlassungen hier klingen eigentlich so, als hätten Sie auch eine berufliche Tätigkeit, die nicht im Schreiben von Kommentaren auf Blogs besteht. Wenn ich die Zahl Ihrer Kommentare hier (auch bei anderen Artikeln) betrachte, kommen da langsam bei mir Zweifel auf.

Tja, langsam kommt mir auch der Gedanke.
Interessant wäre ja, wer ihn bezahlt. Vielleicht die SPD in HH ? Die kommt bei ihm immer recht gut weg. Oder ein U Bahn Hersteller ? Oder ist sein Arbeitgeber vielleicht ein Tunnelbauer ?

Nur kurz eine Info:
Zur Mehdorn Zeiten gab es bei der DB Studenten die bei den Streiks der Gewerkschaft der Lokführer immer in Leserbriefen der Tageszeitungen dagegen anschrieben,
Kosten für die DB wenn ich mich richtig erinnern kann so um einige 100 000€, für ein Großkonzern eine kleine Summe, bezahlt ja der Kunde.
Habe ich mal im Bahn Report gelesen, ausgezeichnete Fachzeitschrift

Um diese großteils wünschenswerten Verbesserungen leisten zu können, bedarf es auch mehr Personals. Bescheidene Frage: ist dieses schon vorhanden? Es ist ein offenes Geheimnis, daß Bus- und Zugfahrer gesucht werden ohne Ende.

Showeffekt? Von den geplanten Einschränkungen im SchnellBus-System war bei der Vorstellung keine Rede, obwohl diese nach wie vor geplant sind.

Zum Thema Stadtbahn: die Binsenweisheit, daß eine Straßenbahn mehr Kapazität als der größte Bus hat und wesentlich schneller und kostengünstiger zu etablieren ist als eine U-Bahn stößt weiterhin auf taube Ohren. Träumt ruhig weiter von der U 5 ! Unsere Enkel werden vielleicht (!) mal damit fahren.

Zur U-Bahn:
Das veröffentlichen von schon bisher geleisteten Fahrten als Angebotsausweitung zu verkaufen hat eine gewisse Komik.

Auf der U4 fahren nur zur Hälfte noch 60m Züge, die Anpassung dieser auf 80m bedeutet 15% mehr Platz für alle.

Der Entfall der Kurzzüge entspricht wiederum (nur) dem Weihnachtsverkehr.

Wirklich neu scheinen Farmsen alle 5 Minuten am Samstag und eine Handvoll zusätzliche Züge Barmbek – Innenstadt morgens früh.

Ist das wirklich der große Sprung?

BTW: was ist eigentlich aus der letzten groß angekündigten Offensive (jedes Jahr eine Linie auf Gelenkbusse umstellen) geworden?

„Das veröffentlichen von schon bisher geleisteten Fahrten als Angebotsausweitung zu verkaufen hat eine gewisse Komik.“ Das nennt man Marketing oder früher auch alter Wein in neuen Schläuchen.

Übrigens weiß ich gar nicht, was hier immer kritisiert wird. Die Menschen wollen doch volle Bahnen und Busse und sich an die unbekannten streng riechenden Mitfahrenden kuscheln usw., sonst würden sie mit den Füßen bzw. Portemonnaie anders abstimmen. Von daher läuft doch, mehr Fahrgäste, mehr Umsatz, Wachstumskurs wird seit Jahren beibehalten, Modal Split des ÖPNV steigt. Warum sollte der HVV denn aus vorstandsgetriebener rein betriebswirtschaftlicher Sicht bitte irgendetwas ändern?

Steigt der Anteil des ÖPNV wirklich? Da bitte ich doch mal um eine Quelle. Oder steigt einfach nur die Gesamtverkehrsleistung un damit auch die des ÖPNVs? Wie verhält sich das?

Einfach in die frischen Zahlen von „Mobilität in Deutschland“ schauen. NahverkehrHamburg hat erst kürzlich darüber berichtet. Und so gab’s in allen Modi einen Modal Shift. So stieg der ÖPNV um vier Punkte auf 22%, während das Rad um drei Punkte auf 15% zulegte. Der MIV ging von 42% auf 36% runter. Gern geschehen.

Klingt alles gut und schön, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail: Suggeriert wird, dass die Änderungen ab Dezember gelten, aber stehen der Hochbahn dann ernsthaft schon alle 90 Großraumbusse zur Verfügung oder werden die über Jahre verteilt angeschafft? Zudem lösen die Verbesserungen auf den bestehenden U- und S-Bahn-Linien halt das Grundproblem nicht, dass es zu große Löcher im Hamburger Schnellbahnnetz gibt und die erst in Jahrzehnten geschlossen sein werden, wenn überhaupt …

Zur Linie 15 (Altona-Eimsbüttel), die ich am besten kenne, weil ich sie täglich nutze: Hier ist der Takt der Busse wegen chronischer Überfüllung zuletzt bereits auf 5 Minuten verdichtet worden, was eine gewisse Entlastung gebracht hat, aber auch zu einem instabilen Fahrplan mit ständigem Wechsel von Pausen von bis zu 10 Minuten und Kolonnenfahrten von teilweise drei Bussen innerhalb von 2 Minuten geführt hat.

Noch mehr Verdichtung geht wohl kaum, aber größere Busse würden helfen, nur sehe ich nicht, dass die VHH die hat – im Gegenteil: in den letzten Jahren wurden die geräumigen alten blauen Busse gegen regelrechte Schuhschachteln ausgetauscht, mit Klimbim wie „Holzbodenoptik“ und Fantasie-Zahlen über die Beförderungskapazität (an die VHH: ich zahle Ihnen den Kaffee fürs nächste Betriebsfest, wenn Sie mir demonstrieren, wie Sie in diesen Bussen die angeschlagenen 75 Stehplätze mit normal gebauten und gekleideten Erwachsenen besetzen!).

Kommen nun wieder größere Busse? Schön, wenn es so wäre, aber die würden dann erstmal nur den Zustand von vor ein paar Jahren wieder herstellen – das gleiche Prinzip, dass @Hamburger zu recht mit Blick auf die Linie 5 kritisiert hat.

Für die angeschlagene Kapazität kann die VHH nichts. Die ist vom Hersteller und wird nach möglicher Zuladung bemessen. D.h. mögliches Zuladungsgewicht geteilt durch durchschnittliches Gewicht von Erwachsenen = Kapazität. Stehplätze = Kapazität minus vorhandene Sitzplätze. Der HVV plant momentan mit knapp unter 70 Fahrgästen in Solobussen (Solobusse = die 12 Meter langen Stadtbusse), obwohl dort bis zu 98 Sitz- und Stehplätze ausgewiesen sind. Allerdings wird es auch bei knapp unter 70 Fahrgästen in den Solobussen schon recht kuschelig.

Sie bleibt dort, wo Weltkriege, Sklaverei, Frauenunterdrückung, Zwangsarbeit, Hungersnöte etc. sind: in den Geschichtsbüchern Hamburger Schulen. So gut wie niemand will sie, die Leistung ist mäßig (billig ist nicht automatisch besser), der Aufwand (inkl. Gerichtsprozessen) ist immens und die Einschränkung für alle anderen Verkehrsteilnehmer einfach schier beängstigend. Wenn man nur „tod straßenbahn“ im Neuland eingibt, ergibt sich ein Schaubild des Grauens an Unfallmeldungen. Hamburg ist doch nicht Bad Wildbad, Strausberg, Wörth am Rhein, Halberstadt oder Döbeln.

Ließ sich nicht vermeiden, wenn man in Hamburg zur Schule ging — trotz eines CDU-geführten Kultusministeriums im vergangenen, dunklen Jahrzehnt, in dem sogar das Schreckgespenst Straßenbahn zu Wort kam… aber heute zum Glück völlig tot ist. Rezepte aus dem 19. Jahrhundert sind nichts fürs 21. Packen wir’s gemeinsam an. Tschaka!

Apropos CDU: da bin ich auch heilfroh, dass die Kleinpartei nun für ihren Wahlkampf klare Prioritäten formuliert. Und die heißen Innenstadtaufwertung (Fressbuden auf Pontons auf der Binnenalster), Mietpreisbremse (Aufforderung an Vermieter, freiwillig (!) fünf Jahre auf Erhöhungen zu verzichten) und Rote Flora (schnarch…). Wie sagte der Giftzwerg aus Neugraben (Teproll oder so…) doch zur 100-Tages-Bilanz des Bürgermeisters so schön: „Ich glaube, das ist der richtige Weg für uns als Opposition.“

Die Oppositionsrolle kann so erfolgreich verteidigt werden. Da bin ich auch zuversichtlich, Genosse Lux.

Wenn man nur „tod bus“ googelt, hat man mehr als 30 mal so viele Ergebnisse wir für „tod straßenbahn“ – na und? Ist das wirklich das, woran man die Eignung eines Verkehrssystems für den spezifischen Fall einer Stadt bemessen will? Stichhaltige Argumentation geht anders.
Und du hast recht, Hamburg ist nicht Halberstadt. Und Hamburg ist offenbar auch nicht München, Wien, London oder Paris. Für vernünftigen, flächendeckenden, günstigen ÖPNV ist man hier offenbar zu arrogant.

Bei „tod bus“ springen mir „transit-oriented development“, „Christopher McCandless“ (Into the wild) etc. ins Auge. Na danke auch.

Aber Du hast recht: für Analyse und Bewertung eines Verkehrssystems braucht mehr eine Gesamtbetrachtung. Bloß kommt die von den Fundis und Nostalgikern nie. Die Aussage, in einer anderen Stadt gibt’s irgendwo irgendwelche Straßenbahnen, ist völlig wertlos und nichtssagend für die Betrachtung von Leistung, Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit usw. Zudem wird eine Straßenbahn in Hamburg nicht wahrscheinlicher, wenn man jeden Tag zusammenhangslos nach ihr schreit.

Eine trollige Frage mit tollem Sachbezug. Ich beantworte sie Dir aber gerne: Bei den Bilderbergern. Kürzlich aber noch bei den Freimaurern. Und selber? Hoffentlich ist der Aluhut nicht verrutscht.

Mauli:
Guter Kommentar,
das habe ich mir auch schon überlegt.
Seine Antwort sagt ja schon eigentlich alles aus.

Zur Mehdorn Zeiten gab es bei der DB Studenten die bei den Streiks der Gewerkschaft der Lokführer immer in Leserbriefen der Tageszeitungen dagegen anschrieben,
Kosten für die DB wenn ich mich richtig erinnern kann so um einige 100 000€, für ein Großkonzern eine kleine Summe, bezahlt ja der Kunde.
Habe ich mal im Bahn Report gelesen, ausgezeichnete Fachzeitschrift.

Nö, nur mit wenigen Urteilen aufgrund diverser Paint-Spielereien im letzten Jahrzehnt. War nicht viel, aber immerhin mehr als „Ich will eine Straßenbahn, weil ich eine Straßenbahn will“ oder „es ist billiger“. Ein bisschen Polemik darf auch nicht fehlen, um es dem Laien zu veranschaulichen. Letztendlich ist es auch völlig bedeutungslos für die Debatte, die in der Öffentlichkeit zum Glück nicht mehr geführt wird und sich nur ein paar Fundis darauf so eingeschossen haben, dass sie die aktuelle Verkehrspolitik gar nicht mehr wahrnehmen können/wollen.

Lieber Lokstedter, wie war das noch gleich mit „ad hominem“? So sehr ich Ihnen in dem Punkt, was die Sinnhaftigkeit aktuell diese Debatte zu führen, zustimme, kann ich nur feststellen, dass die Bezeichnung aller Straßenbahnbefürworter als „Fundis“ als beleidigend empfinde. Polemik schön und gut, aber da gehen Sie, wie leider nicht zum ersten Mal, zu weit.

Psst, Lokstedter ist ganz gewieft, er befürwortet selbst heimlich die Stadtbahn auf bestimmten Metrobusstrecken, lehnt aber die Stadtbahn gleichzeitig grundsätzlich ab, weil er irgendwo gehört oder gelesen haben will, dass es Straßenbahnfundis geben soll, die den Bus vollständig durch die Stadtbahn ersetzen will. Das ist aber Strohmannargumentation: Lokstedter unterstellt dem Gegenüber, dass der etwas behauptet, was sich leicht widerlegen lässt, nämlich, dass man immer und überall und nur Straßenbahn braucht und nie nie Bus.

Deswegen passt es auch nicht in sein Weltbild, dass es Großstädte geben soll, in denen es Stadtbahn und Bus gibt, und sogar welche in denen Stadtbahnen kürzlich gebaut worden sind oder gerade gebaut werden.

Öhm, woher soll ich Ihre privaten Empfindungen kennen und dass Sie ein niedliches „Fundi“ im Modus der Selbstviktimisierung als beleidigend empfinden, weil Sie sich als unbeteiligte Person sofort betroffen fühlen (müssen)? Und eine halbe Stunde vorher unterstellten Sie mir, ich könne wohl kein normales Arbeitsverhältnis haben, wenn ich alle paar Tage einige Minuten Kommentare schreibe. Soll ich’s unterlassen, damit Ihr Eindruck wieder stimmt? Oder wäre es schlimm, wenn ich Schüler, Rentner, Selbstständiger o.ä. wäre? Ändert das Fakten, die Sie nicht hören wollen und sich darüber ärgern? Immerhin ist mir meine Zeit zu schade, am laufenden Band über nicht anwesende, anonyme Personen herzuziehen, um mit Dreck zu werfen, weil man eingeschnappt ist (s.u. beim Kommentar von WGR22453). Und wie oft Sie unter irgendwelchen Beiträgen, die nicht von mir sind, über den „Lokstedter“ herziehen oder irgendetwas erwarten, wissen Sie selbst gut genug. Also bleiben Sie halt beim Thema oder nicht. Wenn Sie nur verzweifelt schauen, an welchem Wörtchen oder Nebensätzchen Sie sich berufsempören können, aber den Kontext so wenig wie die Fakten wahrnehmen wollen, liegt das nicht an mir. Mit einem Hauch Selbstreflexion und -kritik ist es dann auch nicht verwunderlich, dass vier von fünf Hamburgern das besagte Verkehrssystem ablehnen.

@Wandsbeker: ich kann nichts dafür, dass bei Artikeln über (Elektro-)Busse, U- und S-Bahnen etc. pp. sofort irgendwer angerannt kommt und predigt, die Straßenbahn sei die eierlegende Wollmilchsau für alle Belange, aber nicht einmal im Ansatz sagen kann, auf welchen Relationen er sie sich vorstellt. Und genau das passiert zu unserer — oder zumindest meiner — Unterhaltung regelmäßig. Danke aber über das erläuterte Weltbild von mir. Schwarz-weiße Schubladen sind immer schön. Peinlich nur, wenn die Person, der man etwas unterstellt, in genau so einer „Großstadt“ viele Jahre lebt(e) und in dem Bereich tätig war. Aber das muss einem beim Kreuzzug nicht aufhalten. Es geht ja um die Sache.

@Loksteder: Guter Vorschlag, unterlassen Sie weitere Kommentare, würde mich freuen, andere möglicherweise auch!

Übrigens herrlich: Selbstreflexion und und -kritik, schön dass Sie damit ankommen. Überall kräftig austeilen, aber dann Selbstreflexion von anderen einfordern.
Lesen Sie https://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_hominem, dann verstehen Sie es vielleicht.

Eine Straßenbahn bei dem Verkehrsaufkommen zum Berufsverkehr?

VERGISS ES!

Ich seh das jeden Tag auf der Wandsbeker Chaussee, Morgens Stadteinwärts Stau so weit das Auge reicht und Abends Stadtauswärts.
Wenn da dann noch ne Straßenbahn zwischen rumflitzt geht ja GAR nix mehr und es ist nur eine Frage der Zeit bis die Berufsfeuerwehr zum „Verkehrsunfall mit Straßenbahn“ ausrücken muss weil jemand meinte einer fahrenden Straßenbahn die Vorfahrt nehmen zu müssen.

Was ich dagegen eher als Sinnvoll erachten würde, so fern sich das finanziell und Planerisch machen lässt, wäre eine Einschienenbahn wie sie oft in Japan anzutreffen ist die auf Stützen oberhalb der Straße fährt und somit wie die U-Bahn komplett aus dem Straßenverkehr herausgehalten wird. DAS brauchen wir, denn sonst wird der Verkehrsinfarkt immer schlimmer werden.
Dazu kommt das bei einer Monorail Hauptsächlich nur eine Betonschiene auf Stützen gebaut werden muss die lediglich eine Stromschiene für die Züge hat was günstig und schnell zu realisieren ist. Lediglich die Stationen bräuchen eine längere Bauzeit da diese logischerweise größer sind.
Die Züge sind dadurch das die Räder aus Gummi auf einer Betonschiene laufen nicht nur recht leise, sondern auch schnell da Gummiräder auf Beton einen recht guten Grip haben.

Das ist allerdings nur eine Theorie. Allerdings eine weitaus besser realisierbare als die wiedereinführung der Straßenbahn.

Wollen die uns veräppeln? Auf der Metrobuslinie 5 fuhren einst nur XXL Busse. Dann hat die Hochbahn aufgrund hoher Ausfallraten nach einem Ersatz für XXL Busse gesucht und herausgekommen sind 21m-Busse, die nur wenig länger sind als der normale Gelenkbus. Und nun wird verkündet, dass mehr Großraumbusse eingesetzt werden. Unterm Strich sinkt das Platzangebot auf der Linie 5!

Die Hochbahn hatte nur 25 Busse, die sich leider als sehr störanfällig herausstellten. Für die begehrteste Linie Deutschlands muss daher logischerweise ein brauchbarer Ersatz gefunden werden. Dank des famosen Busoptimierungsprogramms, das als wichtigste Errungenschaft eine signifikante Reduzierung der Pulkbildung zur Folge hatte (auch wenn der Laie nur auf die rasant gesunkene Fahrzeit schaut), war da aber wieder Musik drin und die Kapazitäten stiegen astronomisch. Sehr nice ist aber auch, dass die wilde 13 ebenfalls in den Genuss der neuen Premiumbusse kommt. Das war letzte Woche wieder ein Trauerspiel und man wünscht sich dort ebenfalls eine Optimierung; und sei es nur eine Verlagerung der Bushaltestellen hinter die Lichtsignalanlage sowie die Anschaffung von Fahrscheinautomaten. Da hat man mehrere Hotels auf einer Ecke und siehe da: von den 15 Leuten, die einsteigen, kaufen sich drei, vier beim Busfahrer einen Fahrschein und kramen in ihren Portemonnaies. Ampel ist wieder auf rot, die Türen öffnen sich an der nächsten Haltestelle von selbst, der Bus kann nicht losfahren und am Bahnhof verpasst man wieder die S-Bahn, während die nächste (aus Stade kommend) so proppevoll ist, dass nur ein paar dreiste Drängler noch reinkommen, aber 90% auf dem Bahnhof stehen bleiben. Bei solchen Zuständen in der HVZ hilft eine Taktverdichtung in den Randzeiten wenig. Aber ich möchte nicht auf hohem Niveau jammern. Immerhin wurde auch dort die Straßenbahn ausgemerzt und man konnte spielende Kinder auf den Straßen sehen. Das macht Lust auf Zukunft.

Bei allen vollmündigen Verkündungen von Politik, HVV usw. fehlt am Busbeschleunigungsprogramm in Hamburg eine ganz wesentliche, eigentlich banale Konsequenz: die Abschaffung des Fahrscheinverkaufs sowie die steinzeitliche optische Fahrscheinkontrolle, beides durch das Busfahrpersonal, wenigstens auf den Metrobuslinien. Sämtliche BRT (Bus Rapid Transit) Systeme auf der Welt haben als wesentliches Merkmal den Ticketverkauf nur außerhalb des Fahrzeugs. Hat der HVV die Digitalisierung des Ticketings komplett verschlafen?

Nur damit kann ein fließender Bus-Schnellverkehr, der seinem Namen Ehre macht, erreicht werden. Da können noch so viele Ampelbeeinflussungsanlagen eingebaut werden – wenn Touristen im Eingangsbereich im Kleingeld kramen müssen, ist alles für die Katz!!

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