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Steigende Fahrgastzahlen: Hamburg will alte S-Bahnen länger einsetzen

Wegen der steigenden Fahrgastzahlen will Hamburg die ältesten S-Bahnen nicht Ende 2018 stilllegen sondern weiter einsetzen. Problem: Die Bahn hält das für unwirtschaftlich.
Christian Hinkelmann
S-Bahn bei Langenfelde in Hamburg
S-Bahn bei Langenfelde in Hamburg

Die Hamburger S-Bahn steckt in einem Dilemma: Seit Jahren steigen die Fahrgastzahlen kontinuierlich, aber das Unternehmen kann kaum mit längeren Zügen oder dichteren Takten reagieren: Es gibt schlicht nicht genügend Fahrzeuge.

Das soll sich in den nächsten Jahren ändern: Ende 2018 sollen die 52 ältesten Züge („Baureihe 472“) durch 60 fabrikneue Bahnen („Baureihe 490“) ersetzt werden – ein Plus von 8 Fahrzeugen.

Bis Ende 2019 sollen dann noch einmal zwölf weitere neue Bahnen hinzukommen, um die Züge auf den Linien S11 und S3 zu verlängern. Insgesamt sind dann also insgesamt 20 Bahnen mehr unterwegs als bisher.

Das Problem ist: Bis die neuen Züge alle im Einsatz sind, dauert es noch volle drei Jahre. Und die seit Langem versprochene neue Linie S32, die den Takt zwischen der Innenstadt und Harburg noch zusätzlich verdichten könnte, soll sogar erst in vier Jahren möglich sein (hierfür sind die nötigen Züge noch nicht einmal bestellt). Die Hamburger S-Bahnen sind aber schon jetzt oft überfüllt.

20 alte-S-Bahnen sollen nach 2018 weiter in Betrieb bleiben

Aus diesem Grund will der rot-grüne Senat die für Ende 2018 geplante Stilllegung der alten S-Bahn-Baureihe 472 jetzt nach hinten verschieben. Der Plan: Die 20 am besten erhaltenen Triebwagen sollen für einige Jahre weiter eingesetzt werden, bis die 20 zusätzlich bestellten neuen Bahnen vollständig ausgeliefert sind.

Theoretisch wäre so etwas denk…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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9 Antworten auf „Steigende Fahrgastzahlen: Hamburg will alte S-Bahnen länger einsetzen“

Sehr geehrte Damen und Herren,
die Hamburger S-Bahn hat zum Teil eine Flotte mit den Typen BR 472/473. Diese Flotte besteht aus zwei Generationen.

Da ist zunächst die Generation von Baujahr 1974. Ihr erster Einsatz war 1975 anlässlich der Eröffnung des ersten Teils der City-S-Bahn von Hbf bis Landungsbrücken. Erkennbar sind sie an Lüftungsklappen an allen Fenstern sowohl auch größere Türgriffe. Diese Flotte soll in den kommenden Jahren aus dem Verkehr gezogen werden.

Und dann ist die Generation aus dem Baujahr 1982. Ihr erster Einsatz war im Jahr 1983 anlässlich der Eröffnung des ersten Teils der Harburger S-Bahn von Hbf bis Harburg-Rathaus. Erkennbar sind sie an Fenstern teils ohne Lüftungsklappen und kleinere Türgriffe.
Diese Flotte könnte noch bis Mitte der kommenden 20er-Jahre und darüber hinaus verkehren. Diese Fahrzeuge könnten daher für Verstärkungsfahrten und auch als Ersatzfahrzeuge verfügbar sein. Außerhalb der großen Verkehrsnachfrage sollen diese Fahrzeuge möglichst auf den Abstellgleisen bleiben, damit auf dem S-Bahn-Netz nur ausschließlich Fahrzeuge der Baureihe 474 und 490 verkehren.
Frank Lübbe.

Endlich mal ein konstruktiver Vorschlag. Das er von der AFD kommt, hat die übliche Blockade der Altparteien ausgelöst, das war in den 80 er bei Anträgen der Grünen auch üblich.

Zum Einsatz könnte man doch das Verfahren der U Bahn verwenden, es gibt Verstärkungsbetrieb, der aber nicht im Fahrplan steht. Wenn dann mal ein Zug ausfällt, ist das nicht so störend. Das kann auch als S 32 oder auf anderen kreativen Linienwegen erfolgen.
Und Altfahrzeuge für Fussballfans zu verwenden, könnte die Verschrottung ggf fördern.

Ich finde es eine vernüftige Lösung die 472 er länger einzusetzen. Zumden sind doch gerade einige 472 modernisiert worden, auf den neusten Atand der Technik gebracht worden. unnd haben eine HU bekommen. Die Hochbahn hat es dochgerade vorgemacht. Von der Baureihe DT 3 werden doch auch 10 Fahrzeuge modernisiert und bleiben länger im Einsatz. Warum sollte es bei der S Bahn HAMBURG denn nicht gehen. ? Was will denn die Bahn machen wennpülötzlich mal sehr viele Züge mit technischen problemen ausfallen ? Dann wäre es doch immer gut wenn man eine Reserve in der Hinterhand ahat. .

Also liebe DB DIE verlängerung der FRristen über 2018 macht Sinn. Laßt die 472 ruhig noch ein wenig länger fahren. Die Fahrgäste würden es Eucg danken.

Wann endlich werden Deutsche Bahn, HVV und Hamburger Politik und Politik aus dem Umland sowie Nahverkehr SH und Niedersachsen z u s a m m e n + o f f e n und ehrlich die Zukunft des Hamburger Schienenverkehrs und des Bussystems beraten und zzwar mit den BürgerInnen, die diese Verkehrssysteme nutzen.
Bei der Zukunft des Altonaer Bahnhofs wird gemauert und hinter verschlossenen Türen Deals gemacht und die Zukunft der S-Bahn liegt auch nicht offen auf dem Tisch.
Plötzlich doch längere Laufzeiten der alten S-Bahnen 472
Und die umfänglichen Untersuchungen über Verkehrsströme und Zahlen werden unter Verschluss gehalten.
Warum?????

Die Idee, die 472er bis zur Auslieferung der zusätzlichen 490er im Jahre 1990 weiter zu betreiben, stammt nicht vom Senat, sondern von der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft. Deren verkehrspolitischer Sprecher Detlef Ehlebracht hatte dies bereits am 08.11.2016 in der Presseerklärung der AfD zur Bestellung der zusätzlichen Züge ab 2019 gefordert. Auch hier erwähnt bei NahverkehrHAMBURG.de.

@Martin Bill: Die alten Triebfahrzeuge sind für verlängerte Fahrzeiten verantwortlich, weil sie im Berufsverkehr als Kurzzüge fahren und entsprechend lang die Ein- und Aussteigezeiten sind.

Wenn die S-Bahn im Berufsverkehr nicht weiter die Standzeiten an den Bahnhöfen verlängern würde, weil sie mit überfüllten Kurzzügen fährt, wäre das wirtschaftlich.
Wenn die S-Bahn genug Züge einsetzten würde um alle Fahrgäste befördern zu können, dann wäre das wirtschaftlich.
Wenn die S-Bahn abgeschriebene Fahrzeuge nur im Berufsverkehr einsetzt hat sie wegen der geringen Laufleistung geringere Wartungskosten. Das ist wirtschaftlich.
Aber nun muss von der S-Bahn erst einmal aus Hamburg zusätzliches Geld für zusätzlichen Gewinn eingefordert werden. Auch das ist wirtschaftlich.

@Bahnhof Ottensen
Wer weiß, ob es eine Untersuchung gibt, ob der geplante Bahnhof Ottensen die Anbindung der Neuen Mitte Altona an das Schnellbahnnetz eher behindert oder begünstigt?

Jetzt noch Hauptuntersuchungen durchzuführen und die Fristen dann nicht abzufahren ist in meinen Augen auch unwirtschaftlich. Aber der Fahrgast freut sich eher über den angeblich „unwirtschaftlichen“ Einsatz der Triebzüge als über das unwirtschaftliche Verschrotten und Nicht-Fahren-Lassen der Züge.
Der Senat hatte schon deutlich schlechtere Ideen als die 472er weiterfahren zu lassen.

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