Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

S4: Ahrensburg will geplante Lärmschutzwände verhindern

Ahrensburg will verhindern, dass im Stadtzentrum an der geplanten S-Bahnlinie S4 bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwände gebaut werden. Wird die Bahntrasse stattdessen tiefergelegt?
Christian Hinkelmann
Fotomontage: So könnten die Lärmschutzwände am Bahnhof Ahrensburg künftig aussehen
Fotomontage: So könnten die Lärmschutzwände am Bahnhof Ahrensburg künftig aussehen
Foto: Stadtverwaltung Ahrensburg

Die geplante neue S-Bahnlinie S4 wird das Gesicht der Stadt Ahrensburg in den kommenden Jahren verändern: Neben den bestehenden Fernbahngleisen sollen bis zu zwei zusätzliche S-Bahngleise gebaut werden, außerdem soll die komplette Bahnstrecke im Stadtzentrum hinter bis zu sechs Meter hohen Lärmschutzwänden verschwinden – anders seien die gesetzlichen Lärmschutzvorgaben nicht zu erfüllen, argumentiert die Deutsche Bahn.

Und genau gegen diese Wände regt sich in der Lokalpolitik jetzt Widerstand. Dort befürchtet man, dass die „Mauern“ die Stadt in zwei Teile zerschneiden und Sichtachsen zerstören könnten.

Heute Abend berät der Bau- und Planungsausschuss der Stadt in einer öffentlichen Sitzung darüber, wie sich die hohen Lärmschutzwände verhindern lassen können und welche Alternativen es möglicherweise gibt (Beginn: 19 Uhr / Ort: Peter-Rantzau-Haus, Manfred-Samusch-Straße 9).

Wird die Bahnstrecke in Ahrensburg tiefergelegt?

Eine Alternative könnte zum Beispiel die Tieferlegung der gesamten Bahnstrecke im Ahrensburger Zentrum sein. Laut Beschlussvorlage des Ausschusses (siehe hier) soll heute Abend darüber entschieden werden, eine entsprechende Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Die Verwaltung soll die Kosten dafür ermitteln.

Außerdem soll der Ausschuss einer Untersuchung zustimmen, die die Auswirkungen der Lärmschutzwände auf den Handel in der südlichen Innenstadt ermittelt. Und: Ein Ingenieurbüro soll damit beauftragt werden, weitere Alternativen zu den…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Ein Radweg in der finnischen Stadt Oulu. Der Winterdienst gilt dort gilt weltweit als Vorbild.

Wo ein Wille ist, gibt es auch einen gut gepflegten Radweg

Während Hamburgs Radweg-Winterdienst immer wieder für Ärger sorgt, gibt es im Norden Finnlands eine Großstadt, die in dieser Disziplin sehr erfolgreich ist. Sie setzt auf strenge Vorgaben, hohe Strafen, ein innovatives Feedback-Modell und Schwarmintelligenz. So sieht ihr Erfolgsrezept aus und das kann Hamburg davon lernen.

Hamburg-Pendler: Von woher kommen sie und wer hat die weiteste Strecke?

Hamburg-Pendler: Woher sie kommen und wie sie fahren

Von wo pendeln die meisten Menschen aus dem Umland nach Hamburg? Welche Verkehrsmittel nutzen sie dabei am häufigsten? Wer hat den weitesten Weg? Und was muss eine Bahnanbindung offenbar mitbringen, damit sie von Berufspendelnden auch wirklich viel genutzt wird? Eine Analyse.

12 Antworten auf „S4: Ahrensburg will geplante Lärmschutzwände verhindern“

Meines Wissens gilt in D generell die TA Lärm, ausser für bestehende Verkehrsinfrastruktur (die nachzurüsten ist unbezahlbar). Die TA Lärm unterscheidet nicht nach Bevölkerungsdichte, sondern nach Industriegebiet, Gewerbegebiet, Misch/Dorfgebiet und reines Wohngebiet.
Wenn Straßen/Schienen neu gebaut werden, muss die TA Lärm eingehalten werden. Und genau das ist hier der Fall.
Die Bahn hat also gar nicht das Ermessen, den Lärmschutz wegzulassen. Und natürlich auch nicht das Geld, da jetzt sauteure Luxuslösungen zu wählen.

Scheint so, als möchte Ahrensburg doch keine S4. So kommt die nie. Laut Google sind es etwa 600 bis 700m um die es gehen soll. Auf der Strecke befinden sich neben dem Bahnhof nicht einmal 20 Häuser und eine Unterführung. Sehenswert sieht es auch ohne Wände nicht aus. Für die Einzelinteressen lohnt sich der Aufwand nicht.

Irgendwie ist es ja schon putzig: Man will die S-Bahn, aber sie soll auf gar keinen Fall zu hören sein. Man will Lärmschutz, aber er soll auf gar keinen Fall zu sehen sein. Und wenn sie dann – mit erheblichen Mehrkosten und garantiert verlängerter Bauzeit – ein langes Loch in die Erde graben, wird man sich auch darüber wieder beschweren. Man fragt sich wirklich, ob es heute auch nur eine einzige S- oder U-Bahn gäbe, hätte man vor hundert Jahren schon derart viel Rücksicht auf Partikularinteressen genommen.

Darf ich einmal in die Runde fragen wie die Auflagen für die Lärmschutzwände genau aussehen ?
Ich meine ganz allgemein.

Da geht es sicher nach Bevölkerungsdichte. Bisher gibr es keinen Lärmschutz, wie verhält es sich, wenn Die Bahn die Strecke „anfässt“ ? Sind in diesem Fall Lärmschutzwände fällig ? Oder hat es mehr damit zu tun, dass 2 zusätzliche Gleise hinzu kommen ?

Gruss
jan

Die Strecke hat im Moment noch – so wie sie ist – Bestandsschutz. Sobald dort aber Umbauarbeiten an der Infrastruktur stattfinden, müssen die neuen Lärmschutzbestimmungen erfüllt werden. Weil dann der Bestandsschutz entfällt. Daher die riesigen Lärmschutzwände, die da geplant sind.

Mit niedrigeren Wänden wird man das Problem nicht lösen können. Die Sichtachse in der Innenstadt würde auch damit zerstört werden. Eine Tieferlegung der Strecke wäre zwar schön, aber sehr teuer. Das wird die Bahn von alleine nicht machen. Die DB sucht sich die günstigste Lösung aus. Und das sind leider die 6 Meter hohen Lärmschutzwände.

Wenn die Wände erstmal stehen, freuen sich die Graffiti-Schmierer. Wie überall werden die Lärmschutzwände sicherlich in kürzester Zeit vollgeschmiert werden. Schöne Aussichten …

Frage zu den Sprayern: Die Farbhersteller/-Importeure/-Händlern etc. verdienen (gut) an den vielen Spraydosen. Könnte man die am Handel mit den Farben verdienenden Firmen (Verband) nicht in „mittelbarer Täterschaft“ an der Beseitigung der Schäden beteiligen?

Ich verstehe nicht wo das Problem ist die Strecke leiser zu machen wenn die DB AG zu Dumm ist bessere Züge zu kaufen, den die Züge der Nordbahn zb. sind um einiges Leiser als die der DB AG und das sollte mal zum Nachdenken geben.

Da scheint ja jemand richtig viel Ahnung vom Fach zu haben…
Einfach bei der DB bewerben, es besser machen und das neue Gesicht für leise Züge werden, das wünschen sich alle! 🙂

Unterschied ist aber, dass sich die Fahrzeuge der Regionalbahn Schleswig-Holstein (DB AG) den der Nordbahn extremst in Sachen wie Kompfort, Fahrgastplaetze und auesserlichem wie innerlichem Design ueberlegen sind. Die Fahrzuege der Nordbahn wirken wie eine grossse Strassenbahn, das ist meiner Meinung nach in einer Regionalbahn hoechstens verschmerzbar, aber 45 Minuten im RE haelt man in diesen Fahrzeugen leider nicht aus. Wuerde man in den Nordbahn-Flirtys vielleicht bequemere Sitze montierden, den Sitzabstand vergroessern und Uebersetzfenster installieren, waeren sie vielleicht eine Alternative.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert