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Notverkehr zwischen Hamburg und Sylt: Heute wird es noch enger

Der Bahn-Notverkehr nach Sylt soll sich etwas verbessern. Am Wochenende sollen weitere Ersatzzüge kommen. Heute wird es aber erst einmal noch enger als sonst.
Christian Hinkelmann
Nord-Ostsee-Bahn im Abendlicht im Bahnhof Hamburg-Altona
Nord-Ostsee-Bahn im Bahnhof Hamburg-Altona

Chaos, Ausfälle, Ärger: Seit einer Woche befindet sich die Bahnstrecke Hamburg – Sylt im Ausnahmezustand. Nach dem Bruch einer Kupplung war die Nord-Ostsee-Bahn gezwungen, alle dort regulären Züge mit insgesamt 90 Wagen über Nacht aus dem Verkehr zu ziehen.

Der spontan organisierte Notverkehr mit Ersatzzügen, Bussen und Taxen sorgte für chaotische Zustände. „Unzumutbare Zustände“, heißt es in einem Brandbrief von Bürgermeistern und Politikern von Sylt und aus Niebüll an den Verkehrsverbund NAH.SH: „Wir fordern für unsere Pendlerinnen und Pendler schlicht verlässliche Bahnverbindungen mit ausreichender bedarfsgerechter Transportkapazität. Beschaffen Sie bitte umgehend, nein sofort, mehr Trieb- und Reisezugwagen für den lebensnotwendigen Transfer in unserer Region“.

Heute kürzere Züge: „Kritisch, aber gerade noch ausreichend“

Doch heute wird die Situation auf der so genannten Marschbahn vorübergehend noch dramatischer als bisher: Die drei SyltShutlePlus-Triebwagen der Deutschen Bahn, die derzeit ersatzweise aneinandergekuppelt zwischen Hamburg und Westerland pendeln (438 Plätze), können heute nur einmal pro Richtung fahren. Das teilte der NAH.SH gestern Abend mit.

Zur Kompensation trennt die NOB ihre drei bisher aneinandergekuppelten Triebwagen vom Typ LINT auf und bildet daraus mehrere kürzere Züge. Betroffen ist unter anderem der Zug, der heute Nachmittag um 16.52 Uhr in Westerland abfährt und um 20.21 Uhr in Hamburg-Altona ankommt. Laut NAH.SH geht die NOB davon aus, dass die Kapazitäten in diesem Zug „kritisch, aber gerade noch ausreichend“ sein werden, weil viele Pendler freitags bereits früher nach Hause fahren würden.

Ab dem Wochenende soll sich die Situation etwas entspannen

Ab dem kommenden Wochenende, bzw. zu Wochenb…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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2 Antworten auf „Notverkehr zwischen Hamburg und Sylt: Heute wird es noch enger“

Vermutlich wusste die NOB von den Kupplungsschäden schon länger. hatte vielleicht versucht das so lange unter der Decke zu halten bis die DB AG ab Fahrplanwechsel diese Strecke und leider auch mit diesen Fahrzeugen übernimmt. Wäre der Schaden erst dann aufgeflogen hätte die DB AG den schwarzen Peter gehabt. Problem ist nur, dass es sich bei den NOB-Zügen um technische einzelgänger handelt, die damals auf Druck der Politik und insbesondere des Chefs von Nah SH, der damals keine Doppelstockwagen mochte, bestellt wurden. Da die Züge jetzt aber einem privaten Spekulationsfond gehören, sollte man diese dem Fond zurückgegeben. wenn man mit Zügen Geld machen will, dann muss man auch das technische Risiko tragen. In diesem Fall hätte man sich verspekuliert. Dumm nur, dass die an sich schon marode Hamburger ladnesbank die Züge finanziert hat…….

Komisch, bezüglich des NOB-Dramas ist es ja auffallend ruhig im Forum. Vermutlich wohl, weil es sich nicht um den „trägen Staatskonzern“ mit seiner „S-Bahn-Kacke“ handelt.

Aber offensichtlich ist ja nun „smart-privat“ auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Wenn Sicherheit und Zuverlässigkeit nicht mehr gewährleistet sind, weil vielleicht auf „Teufel komm raus“ gespart wurde, nützen auch die hippen bunten Wagen und die angebotenen Snacks nichts mehr.

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