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Geplante U5 soll nun wohl doch über den Siemersplatz fahren

Die geplante U5 soll nun doch über den Siemersplatz geführt werden. Das hat der neue Bürgermeister Peter Tschentscher angekündigt. Andere Varianten sind damit wohl vom Tisch.
Christian Hinkelmann
Fotomontage: Ein Zug der Linie U5 Richtung Osdorf
Fotomontage: Ein Zug der Linie U5 Richtung Osdorf

Obwohl die Untersuchung für die optimale Trasse der geplanten U-Bahnlinie U5 im Hamburger Westen offiziell noch läuft, hat sich Hamburgs neuer Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) überraschend auf eine Streckenführung festgelegt.

Die neue U5 soll von der Innenstadt über den Siemersplatz nach Lokstedt fahren. Damit ist eine alternative Abkürzung der Route (siehe hier) offenbar vom Tisch.

Tschentscher sagte gestern in seiner ersten Regierungserklärung wörtlich: „Wir nehmen die U5 in Angriff, die von Bramfeld zum Hauptbahnhof und weiter über den Siemersplatz führen soll.“

Offiziell soll die laufende Machbarkeitsuntersuchung, in der verschiedene Streckenvarianten der geplanten U5 im Hamburger Westen analysiert werden, im Laufe dieses Frühjahrs abgeschlossen werden. Anschließend soll die Vorplanung der U5 beginnen.

Die neue U-Bahnlinie ist am kommenden Dienstag auch Thema im Verkehrsausschuss der Bürgerschaft.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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34 Antworten auf „Geplante U5 soll nun wohl doch über den Siemersplatz fahren“

Es gab doch schon immer die Variante die Trasse mit zwei Endpunkten zu führen. Von daher ist eine kürzere Streckenführung nach Osdorf noch gar nicht vom Tisch. Ich würde die Aussage des Bürgermeisters eher so interpretieren, dass Innenstadt-Siemersplatz der nächste Abschnitt ist. Getreu dem Motto: und dann sehen wir weiter.

Wie wäre es denn mit zwei Streckenästen? Eine Verzweigung an der Gärtnerstraße, der Nordast in Richtung Siemersplatz und der westliche über Lohkoppelweg Richtung Lurup etc.
Flügeln wie auf der S1 bietet sich zwar nicht wirklich an, aber auf der U1 geht das mit zwei Ästen ja auch. Da könnte man dann tagsüber auf den Ästen einen 10Min Takt fahren, der sich ab Gärtnerstraße auf 5Min verdichtet, was in der Innenstadt ja Standard ist. In der HVZ fährt man 5Min auf den Ästen und alle 2/3 Min in die Stadt rein.
Der Nordast kann ggf. nach Gr. Borstel verlängert werden und der Westast geht nach Lurup, Schenefeld oder zum Osdorfer Born.
Ja; das wäre natürlich teuer, aber in den letzen Jahrzehnten wurde durch nichtbauen so viel Geld gespart, dass man jetzt mal ernsthaft in die Zukunft investieren kann. Dann hat man länger was davon.

Wichtig ist auch die Anbindung an die Arenen. Alle zwei Wochen wollen schließlich die Hamburger ausnahmsweise ihren SUV stehen lassen und den ÖPNV nutzen, um wunderbaren Fußball auf Champions League Niveau sehen zu können.

Es geht außerdem nicht um die Erschließung irgendeines Wohngebietes (Lohkoppelweg) (Buslinie 191 hahah), sondern bei der U5 West geht es um die Entlastung der Metrobuslinie 5, die schon ab Siemersplatz voll ist. Von dort ist eine U5 richtung City notwendig. Man kann auch sagen, je nördlicher die U5 fährt, desto besser. Zudem biegt sie am Siemersplatz sowieso richtung Osdorf ab.

Die Entscheidung, die U5 über den Siemersplatz fahren zu lassen, ist die einzig richtige Entscheidung (ich hoffe, dass es eine Entscheidung ist…). Lurup und Osdorf sollten über eine S-Bahn angeschlossen werden, da diese Verbindung schon in den 20er Jahren statt irgendwann in den 30er Jahren zu haben wäre. Ergo: Endstation Siemersplatz mit der Option der Weiterführung über Groß-Borstel zum Flughafen oder der Weiterführung und Quervernetzung nach Niendorf und Schnelsen. Was man aber überlegen sollte ist, die U- Bahn mit einem Schlenker zum UKE fahren zu lassen. Unter der Annahme, dass der 5er Bus nicht mehr gebraucht wird, werden alle anderen Buslinien, die an der Gärtnerstraße halten, auch am UKE erreicht, so dass ich vorschlagen würde, dass die U Bahnhaltestelle Hoheluftbrücke südlich der U3 Trasse angesiedelt wird (Richtung Bezirksamt Eimsbüttel, aber dennoch mit schnellem Umstieg auf die U3 über den Nordausgang), dann unbedingt eine Ersatzhaltestelle für die heutige Busstation Eppendorfer Weg Ost schafft, weil dort wirklich viele Leute wohnen, dann die Linienführung ans südwestliche des UKE verschwengt wird, so dass nicht das UKE unterfahren werden muss, sondern nur gestreift wird und dann schließlich der Siemersplatz als Endstation fungiert.

Die U5 ist kein Verkehrsprojekt sondern ein Stadtentwicklungsprojekt. Und Richtung Siemersplatz ist noch verdammt viel Nachverdichtungspotenzial.

Hört sich zwar alles gut an,aber warum kann man mit dieser gleichzeitig eine neue Strassenbahn bauen. welches für meine Begriffe doch viel schöner wäre und dann moderne Fahrzeuge dafür denn in Duisburg fährt beides zusammen Ubahn und Strassenbahn auch auf einer Linie.
Denkt doch mal daran.

Dieses Thema U-Stadtbahn ist durch, nachdem die Hochbahn es 2008 mal ausgearbeitet hatte und von der CDU-Grün-Koalition abgelehnt wurde. Die Fahrzeuge müssten auf der Oberfläche Hochbahnsteige wie in Hannover oder Frankfurt bekommen. Rund ein Meter hoch. Das wollte 2008 keiner und Niederflurfahrzeuge können an den Bahnsteigen der Hamburger U-Bahn nicht halten. Auch ein Umbau der U-Bahn auf Niederflur scheidet aus, weil die Bahnsteige konstruktiv teilweise zur Konstruktion der ganzen Station gehören und nicht entfernt werden können.

Hamburg landet regelmäßig bei Rankings lebenswerter Städte weit vorne. Über Duisburg singt nicht einmal Grönemeyer Lieder. Nach zwei verlorenen Jahrzehnten wurde kein Meter Straßenbahn in Hamburg gebaut. Die Ablehnung ist zu groß. Sowas müssten auch gute Fachleute planen und ich halte diese Leute für moralisch, integer und anständig. Da wird niemand ein Angebot für eine solche Ausschreibung abgeben — außer jene, die man aus guten Gründen nicht haben möchte. Zudem sind wir heute stärker demokratisiert als die früheren Generationen, wo man vieles gebetsmühlenartig hinnahm, was die Obrigkeit aus ideologischen Gründen für sinnvoll erachtete. Man denke nur an die ganzen Stadtautobahnen, die in den 50ern und 60ern gebaut wurden. Freie Fahrt für freie Bürger und so. Da wird niemand bei Verstand, der seine politische Karriere nicht mit einem großen Knall beenden möchte, eine so absolut dermaßen unpopuläre Idee in den Ring werfen wie eine Straßenbahn. Trotz der Nostalgiker, die jedes Jahr weniger werden, sprachen sich in den Umfragen (Nahverkehrhamburg.de hat am 30.01.2015 berichtet) beim Wahlkampf gerade mal 21% für diesen Quatsch aus. Das hat schon fast AfD-Niveau wie drüben. Bei Ausbau von U- und S-Bahn hatte man aber die demokratischen 71%. Der Rest hatte keine Meinung. Wir reden also nicht von irgendwelchen emotional aufgeheizten 51:49-Entscheidungen, sondern einem Ergebnis, das kaum deutlicher sein sollte. Und blickt man auf die Umfragen der weiteren Vergangenheit, ist es noch eindeutiger. 1999 waren noch 59% für eine Straßenbahn (Abendblatt vom 29.04.2010), im Jahre 2010 waren es nur noch 41% und 2015 dann 21%. Ein klarer Trend. Würde mich nicht wundern, wenn die Zustimmung heute einstellig wäre. Der Drops ist gelutscht.

@Lokstedter: Du schreibst „Das hat schon fast AfD-Niveau wie drüben.“

Wo ist denn diese drüben? Wandsbek? Oder meinst du MeckPomm Sachsen usw.? Entschuldige, dann kann ich dich echt nicht mehr ernst nehmen, wenn du in Grenzen von 1989 denkst. *Kopfschüttel*

Das wird durch das vorbildliche U-Bahn-System Wiens kompensiert, das nur 50% der Länge hat, aber 50% mehr Fahrgäste befördert. Solche Ergebnisse sind ja nie monokausal auf ein Kriterium zurückzuführen. Die österreichische Hauptstadt hat auch den Vorteil, dass jeder Kilometer U-Bahn ohne großen Aufwand zu 50% vom Bund finanziert wird. Das gilt natürlich nicht nur für Wien, aber derzeit gibt es keine andere Stadt mit U-Bahnsystem in Österreich. Die Straßenbahn erhält diese Förderung nicht und das hat ja seine Gründe. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade mal 15 km/h ist dieses Relikt halt nicht sonderlich attraktiv. Meine geliebte Linie 5 kam schon 2012 auf 16 km/h, 1 bis 3 auf 18 bis 19 km/h. Darauf kann man für 2018 gut und gerne 15-20% hinzupacken: https://test.nahverkehrhamburg.de/so-schnell-sind-hamburgs-metrobusse-1775/

Die neue Seestadt Aspern wird daher selbstverständlich mit hochmodernen U- und S-Bahnen äußerlich erschlossen. Alles andere wäre ja auch verrückt. In Vancouver, mit 2,3 Mio. Einwohnern in der Agglomeration ähnlich groß wie Hamburg und Wien, hat man einst eine abgelegene Olympia-Linie als Straßenbahn ausprobiert und es gab Rufe, die in den 50ern eingestampfte Tram wieder einzuführen. Aber je näher die Betrachtung kam, desto mehr wurde klar: das lässt man lieber nach. Auch die Olympia-Linie ist wieder eingestampft. Ich weiß, das Beispiel passt schlecht ins „Keine westliche Millionenstadt kommt ohne Tram aus — außer Hamburg“-Schema, zumal die Aussage, selbst wenn sie gestimmt hätte, über verkehrliche Bedarfe rein gar nichts aussagt.

Und Bicyclerepairman: man kann sich nicht entschuldigen, sondern nur um Entschuldigung bitten. Etwas Präzision schadet auch im Sprachgebrauch nicht. Aber Dir sei verziehen. Die Grenzen gab’s übrigens bis Oktober 1990 und wer wie ich viel Familie „drüben“ hat und in mehreren ostdeutschen Städten einige Jahre lebte, der weiß auch, dass es zwischen Ost und West Unterschiede gibt, genau wie zwischen Nord und Süd sowie Hamburg und den Preußen aus Altona, Wandsbek und Harburg. Zu ernst muss man das aber auch nicht nehmen.

Ich glaube, dass kaum jemand den „Lokstedter“ hier im Forum noch erst nimmt mit seinem Rumpelbahngequatsche. Dann spricht er oben noch von dem“ komfortablen, beschleunigten 5er“.
Entweder hat er Wahnehmungsstörungen oder er will bewusst immer wieder provozieren. Eigentlich schade, dass sich solche Leute auf so einem guten Portal rumtreiben, aber dass muss man wohl als Demokrat aushalten.
Ach ja, und von Hamburgs Haushalt hat er nun gar keine Ahnung, sonst wüßte er, dass HH sich seine Buddelorgien Fantasien nicht leisten kann. Aber er hat wahrscheinlich noch nichts davon gehört, dass HH mit 25 Milliarden plus Nebenhaushalte plus HSH verschuldet ist. Dass die Stadtbahn nur 20% pro KM kostet haben wir ihm ja schon öfter erklärt.

Als Demokrat muss man es auch aushalten, wenn Geronten zu jedem Thema — ob AKN, U- und S-Bahn, Busse, Radverkehr oder sonstwas — als schrille, kleine Minderheit dauernd „Stadtbahn“ schreien, weil sie sich seit etlichen Jahren irgendwas davon versprechen und gar nicht mehr wahrnehmen, dass sie im öffentlichen Diskurs sowie in der realen Planung völlig bedeutungslos sind. Da kann man sich auch mal den Spaß erlauben und die Leute ein wenig triggern. Und Dir wurde auch schon oft erklärt, dass ein Blick nur auf Kosten wenig über die Leistungsfähigkeit und den Bedarf aussagt. Und ein paar hundert Millionen pro Jahr sind trotz Schulden auch drin. Der Überschuss war in den letzten Jahren schon größer. Daher ist ein „wir sind zu arm für eine U-Bahn“ auch kein Argument pro Straßenbahn als eierlegende Wollmilchsau. Und die Fakten zählen eben anstelle von Scheinargumenten, da — wenn man haushaltspolitisch ein wenig Ahnung hat — bekannt ist, dass zum einen der Bund diese Maßnahmen bei gutem Kosten-Nutzen-Wert fördert und zum anderen auch im Falle eine Verschuldung im selben Atemzug das Vermögen der Stadt steigt, weshalb die Schuldenbremse auch nicht greift bei neuen Infrastrukturen. Auch nicht gewusst, hm? 😉

Danke, dass Sie alle mal gleich zu „Geronten“ erklären. Positiv konnotiert dürfte das von Ihnen nicht gemeint sein. Versuchen Sie’s mal mit Sachlichkeit.

Dass die Straßenbahn in Hamburg politisch tot ist, bedeutet nicht, dass ihre Wiedereinführung auf geeigneten Strecken nicht sinnvoll und vernünftig wäre. Daran ändert Ihr Rumpelbahn-Geholze nichts, das hat der oder die Wortlose zurecht kritisiert.

Hier gehts um Nahverkehr in Hamburg und nicht um die grundsätzliche Lebensqualität. Wenn man ein bundesweites Ranking aufstellen würde, in dem nur die Qualität des ÖPNV und des örtlichen Bundesligisten bewertet werden, dann würde Hamburg ziemlich weit hinten liegen …

Wann fängt die Politik eigentlich mit dem Nachzudenken an. Die Tangente der U5 sowohl vom Siemersplatz über Hagenbeck nach Stellingen und Ostdorf (als auch die verkürzte Version) ist schlicht vom Verkehrsaufkommen her überdimensioniert. Dies ist das Problem aller Tangenten, welche meist nur eine ÖPNV-Nutzermenge haben, die auch mit einem Bus abgedeckt werden kann, selbst Straßenbahnen lohnen sich auf Tangenten in Hamburg oft nicht. Wenn die U5 tatsächlich vom Hauptbahnhof bis zum Siemersplatz gebaut wird (so ganz glaube ich noch nicht dran, die Kosten werden erschreckend hoch sein), wäre es vernünftig sie auch am Siemersplatz enden zu lassen, ggfls noch mit einer Option Gr. Borstel später anzuschließen. Ostdorf und Lurup sollte über eine S-Bahn von Diebsteig, stelligen oder Eidelstedt erschlossen werden, dies dürfte preiswerter und schneller realisierbar sein.

Das eigentliche Problem ist meiner Meinung nach, dass es gar keine richtige Tangente gibt und auch nach dieser Planung nicht. Selbst Bewohner des Nordwestens habe ich auch mehrere Bekannte eher im Westen. Viele wären zufrieden, wenn es eine ATTRAKTIVE West-Ost-Verbindung gäbe. Beispiel: Wenn ich z.B. von Osdorf Richtung Flughafen möchte (nicht direkt, sondern in eines der Gewerbezentren), dann bin ich mit dem ÖPNV fast 1 1/2 Stunden unterwegs, wobei ich selbstverständlich die bekannte Stadtrundfahrt über Hbf. mache.
Alle fahren daher bis zu 30km mit dem Auto, weil alles andere wie die Zeit mal schrieb, organisierte Zeitverschwendung ist. Die Leute fahren zu (Zehn-) Tausenden über den Ring 2 oder A23-A7-Ring 3 zwischen Ost-West hin und her. Die Straßen sind voll und die Busse werden nur für kurze Strecken genutzt, alles andere ist auch Unsinn.
Worauf ich hinaus will: Man sollte die U5 erst einmal so bauen, wie jetzt angedacht. Dann hat man – leider erst in 15 Jahren – zwei Tangentenabschnitte, die dann sinnvollerweise (Anbindung an die Strecke der U1)verbunden werden sollten. Zwischen Deelböge und dem Siemersplatz sind es nämlich nur 2km Luftlinie. Und im Osten weiter bis Farmsen oder besser Rahlstedt verlängern.
Dann hätte man eine attraktive Tangentialverbindung. Zur Verdeutlichung mein seinerzeitiger Vorschlag bei LinieFünf https://liniefuenf.de/proposal/u5-erste-und-zweite-ausbaustufe/

Oppositionsführer Trepoll erwähnte die U5 nur kurz und arbeitete sich an der aus seiner Sicht ideologischen Radfahrpolitik ab. Der Ausbau von U- und S-Bahnen wurde von keinem Redner in Frage gestellt. Mehrfach waren allerdings Zurufe zu hören, wann denn die U5 komme. Es war nicht zu erkennen, ob dies von CDU, FDP oder der AfD kam.

SPD-Fraktionschef Kienscherf sagte in seiner leidenschaftlichen Rede: „Wir können heute den Menschen in Steilshoop, Bramfeld und Lurup zusagen: die U5 kommt!“ Das sollte man aber lt. dem Abendblattbericht von heute nicht so verstehen, dass dies eine Vorentscheidung über die Frage U5 oder S32 ist.

Kienscherf erwähnte als einziger Redner auch die Stadtbahn. Er reagierte spontan auf den Vorwurf der CDU an den Senat, dieser betreibe eine verkehrte Verkehrspolitik: „Erst haben Sie die Stadtbahn beerdigt, dann haben Sie sie wieder hervorgeholt und andere von Ihnen haben Sie dann wieder beerdigt. DAS ist verfehlte Verkehrspolitik!“

Grünen-Fraktionschef Tjarks erwähnte in seiner leidenschaftlichen Rede den S- und U-Bahnausbau nur kurz. Über die noch dieses Jahr startenden intelligenten Verkehrssystem wie die Moia-Shuttle sagte er: „Das wird die Zukunft der Mobilität!“

Schmunzeln ließ ein subtiler Verspreche von Tjarks. Nachdem der CDU-Verkehrsexperte Thering ihn mit Zurufen unterbrochen hatte, rief Tjarks, man werde zusätzliche Züge auf die S3 schicken, „damit sich die Menschen dort nicht mehr wie die Theringe drängeln!“

Merkt ihr eigentlich was?

Tschentscher hätte auch sagen können
„Wir nehmen die U5 in Angriff, die von Bramfeld zum Hauptbahnhof und weiter über den Mond zur Venus führen soll.“

Und dieser Satz trifft zu in 2008, 2018, 2028, 20…

Charmant. Dann werde ich fußläufig zur U-Bahn gehen können statt mit dem bereits komfortablen, beschleunigten 5er zu fahren. Wichtig und richtig ist natürlich weiterhin, dass wir unsere schöne Stadt nicht mit einer Rumpelbahn zerstören. Den neuen Premiumbahnhof Diebsteich sollte man dann lieber mit der S(chmuddel)-Bahn erschließen, während man in Bezirken, deren Einwohner keine Einsteige-Ampeln lesen und wertschätzen können, eher über einen Rückbau nachdenken sollte. So spart man im Osten Hamburgs reichlich Betriebskosten, die man sinnvollerweise in vernünftigen Stadtteilen verbuddeln kann.

Sie sind heute aber wieder gut drauf, Lokstedter! Denken Sie aber dran, dass das nur dann charmant ist, wenn Sie bis dahin noch gehen können.

Lieber Valentin, mir geht es trotz hartem Arbeitskampf tatsächlich prächtig, auch wenn ich das Leben heute morgen mal wieder in vollen Zügen (S3 Harburg–Hamburg) genießen durfte. Und so lange mich keine Menschenschredderbahn überfährt, bin ich ganz guter Dinge, noch einige Jahrzehnte fit auf den Beinen zu sein. Als ich das Licht der Welt erblicken durfte, war Hamburg von diesem Rumpelbahnmonster bereits befreit, wofür ich meinen Vorfahren mehr als dankbar bin. So hatte ich eine schöne Kindheit und mir stand die Welt offen.

Und wenn alle Stricke reißen: dann hole ich mir ein autonomes Taxi für die „letzte Meile“. Für weniger als einen Kilometer sollte es noch langen.

Bei einer Streckenführung über den Siemersplatz/Hagenbeck war der Anschluss vom Diebsteig mit der U5 nie vorgesehen, und bis erste belastbare Kostenschätzungen vorliegen, welche eine Realisierung der U5 bis zum Siemersplatz als aus dem Haushalt finanziell tragbar erscheinen lassen, glaub ich auch noch nicht an die U5. Die belastbaren Kostenschätzungen der Erweiterung der U4 zur Dannerallee sind schon eine erste Hiobsbotschaft, wenn belastbare Kostenschätzungen für die Strecke Bramfeld – City Nord vorliegen wird man vermutlich die ersten bleichen Gesichter sehen.

Deshalb halte ich ja auch die S-Bahn für ganz gut. Von den Betriebskosten, die man in Wandsbek einsparen kann, sollte man dann die U5 vom Siemersplatz Richtung Niendorf Markt durchschießen, um dort (statt bei Hagenbeck) einen Umstieg zur U2 zu ermöglichen. Wahlweise verlagern wir den Flughafen auch nach Kaltenkirchen und bauen einen neuen Stadtteil Fuhlsbüttel-West, der eine U-Bahnanbindung vertragen könnte. Das geht dann weiter bis zur Frohmestraße, wo derzeit ein sehr schöner Deckel gebaut wird. Je nach Einwohnerentwicklung kann die U5 dann auch bis Burgwedel verlängert werden, wo in wenigen Jahren die schöne S21 verkehren wird. Und die wird wirklich richtig, richtig gut. Mehr klotzen, weniger kleckern. Und wer nur auf einmalige Baukosten schaut, zeigt doch nur, dass er nicht in Generationen denken kann und will. Dabei sind das Projekte für genau diese Zeiträume.

Warum? In München sah man auch keine bleichen Gesichter, als die Kosten für eine Zweite S-Bahn-Stammstrecke oder die Schätzungen für die vierte U-Bahnlinie U9 bekannt gegeben wurden. Auch Nürnberg hat keine Probleme parallel über weitere U-Bahnverlängerungen nachzudenken, obwohl München in den nächsten fünfzehn Jahren so um die 10 Milliarden Euro verbuddeln will. Selbst mit einer S4-West würden wir diese Summe in Hamburg nicht zusammen bekommen. Dabei ist der Großraum Hamburg wesentlich größer als München. Bei den S-Bahnen und der U5 ist übrigens finanziell auch noch Schleswig-Holstein beteiligt.

Auch sollte man die U5 so aufteilen, dass sie auch sinnvoll abgebrochen werden könnte, wenn die Zeiten sich wieder ändern. Mit der Idee bahnsteiggleich Umsteigen in Stephansplatz und Hauptbahnhof Nord würde aber dafür ein interessanter und realistischer Ansatz geschaffen.

Eine U-Bahn soll eine Schnellbahn sein und möglichst wenige Kringel fahren, von denen die U 5 (Ost) schon genug aufweist. Die Verbindung Gärtnerstraße nach Hagenbecks Tierpark über Lohkoppelweg ist dem Geschlängel über Siemersplatz vorzuziehen. Als Zubringerdienste zu den U-Bahn-Haltestellen gibt es Bus-Linien, dafür sind sie da.

Ich finde es überhaupt nicht sinnvoll, die U-Bahn an Stellen vorbei fahren zu lassen, wo die Menschen hinwollen. Und die wollen vom Siemersplatz Richtung Innenstadt. Deswegen ist der Bus ja auf dem Abschnitt so voll. Und den Fehler, die U-Bahn an den Fahrgästen vorbei fahren zu lassen, hat man bei der Abschaffung der Strassenbahn auf dem Abschnitt schon mal gemacht. Dafür war als Ersatz die U2 gedacht. Aber die Menschen sind nicht umgestiegen. Deswegen bin ich der Meinung, dass man bis zum Siemersplatz mit der U-Bahn muss.

Naja, die wollen aber auch vom UKE in die Innenstadt. Und vom Nedderfeld in die Innenstadt. Also fährt sie sowieso meistens nur in die Nähe der Ziele der Menschen. Um eine möglichst schnell fahrende Bahn zu erhalten, sollten tatsächlich die Loopings glattgebügelt werden.

In diesem Falle ist das Thema aber eher nebensächlich. Denn wichtiger wird sein, dass die U5 irgendwann überhaupt mal fährt.

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