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Alte Hamburger U-Bahnen: Nur noch ein Haufen Schrott

In Lübeck hat die Verschrottung der ersten altvertrauten Hamburger U-Bahnen vom Typ DT3 begonnen. In einem Gewerbegebiet werden die Waggons zerlegt. Hier die Fotos sehen.
Christian Hinkelmann
Das war's: Ein Greifarm gräbt sich tief in den alten Hamburger U-Bahn-Wagen und zerlegt ihn
Das war's: Ein Greifarm gräbt sich tief in den alten Hamburger U-Bahn-Wagen und zerlegt ihn
Foto: Holger Kröger

Diese Fotos sehen befremdlich aus: Jahrzehntelang sind die altvertrauten silber-roten U-Bahnen vom Typ DT3 durch die Hansestadt gefahren, haben Millionen Menschen ans Ziel gebracht – und sind jetzt nur noch ein Haufen Schrott.

In einem Gewerbegebiet in Lübeck werden Hamburgs älteste U-Bahnen seit Anfang der Woche in kleine Stück gerissen, geschreddert und als Altmetall weiterverwertet.

Insgesamt lässt die Hamburger Hochbahn seit vergangener Woche 48 Züge der Baureihe DT3 per Tieflader nach Lübeck transportieren und verschrotten. Nur zwölf Züge der alten Flotte haben vorerst eine Gnadenfrist bekommen – zehn davon werden derzeit modernisiert und sollen die kommenden Jahre weiterhin im Einsatz bleiben.

Züge waren teilweise knapp 50 Jahre lang im Einsatz

Die Züge der Baureihe DT3 sind inzwischen knapp 50 Jahre alt und haben laut Hochbahn das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Sie werden durch die neue Baureihe DT5 ersetzt, von der bereits mehr als 60 Züge ausgeliefert sind. Insgesamt hat die Hochbahn 118 DT5-Fahrzeuge bestellt.

Sehen Sie hier Fotos von der laufenden Verschrottung der Hamburger U-Bahn-Fahrzeuge vom Typ DT2 in Lübeck.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Alte Hamburger U-Bahnen: Nur noch ein Haufen Schrott“

Bei dem den Anblick zerbricht einem das eisenbahner Herz. Macht’s gut dt3. Du wirst in unserem Herzen bleiben und nie vergessen.

Dass diese 50 Jahre alten U-Bahnen nicht mehr zeitgemäß waren, steht außer Frage. Keine Durchgängigkeit zwischen den Wagen, Türen, die man per Handkraft öffen muss – für Behinderte ein Problem, kaum Platz für Traglasten und Fahrräder, keine Klima-Anlage, abgewetze Inneneinrichtung und vieles mehr.

Bin lange Zeit mit den Kisten zur Arbeit gefahren. Oft haben sich Touristen über diese alten 60er Jahre-Züge gewundert. Hamburg will doch eine moderne Großstadt sein, usw.

Für Nostalgiker sicherlich schade, dass die DT3 jetzt verschrottet werden. Würde mir auch wünschen, ein Zug davon museal erhalten bleibt. Oder auch zwei, in unterschiedlicher Bauform.

Im regulären Fahrgastverkehr haben diese Züge aber nichts mehr verloren. Die stammen aus einer anderen Zeit und haben ihre Schuldigkeit getan. Der HVV erhöht ständig seine Fahrpreise, da darf man dann auch zeitgemäßes Fahrzeugmaterial erwarten.

Ich war nie ein großer Freund dieser (zugig-winterkalten und schweißtreibend-sommerheißen) Züge, aber jetzt tun sie mir irgendwie leid. Zumal sie wohl zuverlässiger als die hochgepriesenen DT5 sind – erst gestern früh wieder life auf der U3 erlebt. (Mein „Lieblingsfahrzeug“ bleibt aber der DT4!)
Die gewisse Ablehnung kam bei mir vor allem wegen der von mir so empfundenen Diskrepanz zwischen dauernden Fahrpreiserhöhungen beim HVV und dem den Fahrgästen dafür angebotenen rund 50 Jahre alten Wagenmaterial. Bei einem preiswerterm ÖPNV wäre meine Sicht sicher eine andere gewesen.

Vieleicht sollte doch besser ein DT3E anstelle des 909 aufgehoben werden, so wie spm9153 geschrieben hatte. Diese Fahrzeuge hatten doch sehr lange das Bild der U3 geprägt.

Hallo HVV-Kritiker !

Das große Problem beim Erhalt von U- & S-Bahnen ist halt der Platz, den diese Fahrzeuge beanspruchen. Bei 10 bis 15 Meter langen Straßenbahnen findet man doch leichter einen Platz, bei U- & S-Bahnen reden wir gleich über 40 Meter und mehr.
Interessant wäre, von den Technikern der Hochbahn-Werkstatt überprüfen zu lassen, inwiefern man eine komplette Einheit aus verschiedenen Fahrzeugen zusammenstellen könnte. Wenn dies technisch möglich ist, wäre ein Zug mit z.B. einem Original-Endwagen, einem Mittelwagen mit altrosa Wänden und einem DT3E-Endwagen mit crèmeweißen Innenwänden durchaus repräsentativ für die verschiedenen Varianten des DT3. Äußerlich würde dies auch auf Photos kaum auffallen, da man immer nur ein Ende des Zuges sehen kann. Wenn dies technisch jedoch nicht möglich ist, plädiere ich tatsächlich für den Erhalt eines DT3E oder DT3N insofern dieser sich nicht zusehr (auch bzg Fahrgeräusche) von den DT3E unterscheidet.
Ich finde, dieses Thema sollte man sehr ernsthaft mit anderen engagierten Bahnfreunden besprechen und der Hochbahn gegebenenfalls einen Brief / eine Bitte in diese Richtung schicken.

Hallo spm9153,

ja, so ähnlich hatte ich vor etwa einer Woche eine Anfrage an die HHA gerichtet. Ich hatte zwar nicht den Vorschlag gemacht, eine Einheit aus Wagen unterschiedlicher Fahrzeuge zusammenzustellen, aber die drei Wagen mit typischen Innendesigns der DT3-Geschichte zu gestalten. Ob man an einem Ende die alte Front montieren sollte? Ich weiß nicht so recht. Zumal diese ja durch den DT2.1 604 repräsentiert wird. Aber bis der DT3 dran kommt hat die HHA museumsseitig noch einige Hausaufgaben zu erledigen: Wagen 18, einen echten Museums-DT1 und dann noch den DT2.

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